Der Kühlschrank brummt nicht mehr, die Heizung bleibt kalt, das WLAN ist tot. Ein Stromausfall trifft die meisten Haushalte völlig unvorbereitet. Auch wenn das deutsche Stromnetz als eines der zuverlässigsten weltweit gilt, nehmen Extremwetterereignisse, Cyberangriffe und Belastungsspitzen zu. Wer eine Photovoltaikanlage besitzt oder plant, stellt sich daher oft die Frage: Kann meine Anlage mich im Ernstfall versorgen? Die Antwort lautet: Ja, aber nur mit der richtigen Technik. Eine Standard-PV-Anlage schaltet sich bei Netzausfall automatisch ab. Doch mit einem Stromspeicher und einer Notstromfunktion wird Ihre Solaranlage zur zuverlässigen Absicherung für den Blackout.

Inhaltsverzeichnis

  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Blackout-Realität: Wie wahrscheinlich ist der Stromausfall?
  3. PV-Notstrom: So funktioniert die Technik
  4. Diese Geräte versorgen Sie im Notfall
  5. Kosten für eine Notstromlösung
  6. Alternativen zur PV-Notstromversorgung
  7. Rechtliche Aspekte und Anmeldung
  8. Fazit: Sicherheit hat ihren Preis

Das Wichtigste in Kürze

  • Standard-Photovoltaikanlagen liefern bei Stromausfall keinen Strom, da sie sich aus Sicherheitsgründen automatisch abschalten.
  • Mit einem Batteriespeicher und Notstromfunktion können Sie ausgewählte Verbraucher wie Kühlschrank, Heizung oder Internet auch bei Netzausfall betreiben.
  • Die Nachrüstung einer bestehenden PV-Anlage mit Notstromfähigkeit kostet je nach System zwischen 2.000 und 8.000 Euro zusätzlich.
  • Eine vollständige Ersatzstromversorgung für das gesamte Haus ist technisch möglich, aber deutlich teurer als eine Notversorgung einzelner Stromkreise.
Eigenheim Dach mit Photovoltaik
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Blackout-Realität: Wie wahrscheinlich ist der Stromausfall?

Deutschland verzeichnet im Durchschnitt nur etwa 12 Minuten ungeplanten Stromausfall pro Jahr und Verbraucher. Damit gehört das deutsche Netz zu den stabilsten weltweit. Dennoch steigt das Risiko für längere Ausfälle: Extreme Wetterereignisse wie Stürme und Überschwemmungen beschädigen Leitungen, die Netzbelastung durch Elektromobilität und Wärmepumpen nimmt zu und auch die Abhängigkeit von volatilen erneuerbaren Energien stellt neue Herausforderungen dar.

Regionale Unterschiede sind erheblich. Ländliche Gebiete wie das nördliche Harzvorland sind bei Unwettern anfälliger als städtische Ballungsräume mit mehrfach abgesicherten Netzen. Ein mehrstündiger oder sogar mehrtägiger Ausfall ist zwar selten, aber nicht ausgeschlossen. Gerade für Haushalte mit besonderen Anforderungen wie medizinischen Geräten, Tiefkühltruhen voller Lebensmittel oder Homeoffice-Arbeitsplätzen kann eine Notstromversorgung sinnvoll sein.

PV-Notstrom: So funktioniert die Technik

Eine typische Photovoltaikanlage speist Strom ins öffentliche Netz ein. Fällt das Netz aus, trennt sich die Anlage automatisch ab. Dieser Schutzmechanismus verhindert, dass Monteure bei Reparaturarbeiten durch rückgespeisten Strom gefährdet werden. Ohne zusätzliche Technik bleibt Ihr Haus also auch bei strahlendem Sonnenschein dunkel.

Für echten Notstrom benötigen Sie drei Komponenten


Der Batteriespeicher übernimmt bei Netzausfall die Versorgung und lädt sich tagsüber über die PV-Module nach. Der Wechselrichter muss in der Lage sein, einen sogenannten Inselbetrieb aufrechtzuerhalten. Die Umschalteinrichtung trennt das Hausnetz vom öffentlichen Netz und aktiviert die Notstromversorgung.

Es gibt zwei Varianten: die Ersatzstromfunktion und die unterbrechungsfreie Stromversorgung. Bei der Ersatzstromfunktion dauert die Umschaltung einige Sekunden, empfindliche Geräte wie Computer können dabei abstürzen. Eine unterbrechungsfreie Versorgung schaltet in Millisekunden um, kostet aber deutlich mehr. Welche Lösung passt, hängt von Ihren Anforderungen ab.

Diese Geräte versorgen Sie im Notfall

Nicht jedes Gerät muss im Notfall laufen. Eine sinnvolle Priorisierung spart Kosten und Speicherkapazität. Folgende Verbraucher gehören typischerweise zur Grundversorgung:


Verzichten können Sie meist auf Waschmaschine, Trockner, Backofen oder Sauna. Diese Geräte ziehen viel Leistung und würden den Speicher schnell leeren. Eine typische Notstrominstallation deckt etwa 3 bis 5 kW Leistung ab, genug für die Grundversorgung über mehrere Stunden bis Tage.

Wer sich für eine Photovoltaik für Quedlinburg oder Solar für Wernigerode interessiert, sollte die Notstromfunktion bereits bei der Planung berücksichtigen.

Kosten für eine Notstromlösung

Die Kosten hängen stark vom gewählten System ab. Eine einfache Ersatzstromfunktion für einzelne Stromkreise kostet bei Neuinstallation etwa 2.000 bis 4.000 Euro zusätzlich. Eine vollständige Ersatzstromversorgung mit unterbrechungsfreier Umschaltung und größerem Speicher kann 6.000 bis 10.000 Euro kosten.

Wer eine bestehende PV-Anlage nachrüsten möchte, zahlt oft mehr. Nicht jeder Wechselrichter lässt sich erweitern, manchmal ist ein kompletter Austausch nötig. Auch die Verkabelung muss angepasst werden. Bei älteren Anlagen ohne Speicher kommen die Kosten für die Batterie hinzu, die mit 5.000 bis 12.000 Euro zu Buche schlagen.

Fördermittel können die Investition abfedern. Manche Bundesländer und Kommunen bezuschussen Stromspeicher mit Notstromfunktion. Auch die KfW bietet zinsgünstige Kredite für Photovoltaikanlagen. Eine individuelle Beratung lohnt sich, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen.

Alternativen zur PV-Notstromversorgung

Photovoltaik ist nicht die einzige Lösung für Stromausfälle. Benzin- oder Dieselgeneratoren liefern Strom unabhängig von Wetter und Tageszeit. Sie sind vergleichsweise günstig in der Anschaffung, verursachen aber Lärm, Abgase und laufende Kraftstoffkosten. Für längere Ausfälle müssen Sie ausreichend Treibstoff lagern.

USV-Anlagen (unterbrechungsfreie Stromversorgungen) schützen empfindliche Elektronik wie Server oder Heimnetzwerke. Sie überbrücken aber nur kurze Ausfälle von Minuten bis wenigen Stunden und sind keine Lösung für die Hausversorgung.

Eine Kombination aus PV-Anlage und Generator bietet maximale Sicherheit. Der Speicher übernimmt die Grundversorgung, bei längeren Ausfällen springt der Generator ein und lädt die Batterie nach. Allerdings steigen Komplexität und Kosten.

Für Haushalte ohne PV-Anlage kann ein mobiler Stromspeicher eine Option sein. Diese Powerbanks im XXL-Format speichern mehrere Kilowattstunden und lassen sich über die Steckdose, das Auto oder ein Solarmodul laden. Sie kosten zwischen 1.000 und 3.000 Euro und eignen sich für die Versorgung einzelner Geräte.

Rechtliche Aspekte und Anmeldung

Jede Änderung an Ihrer elektrischen Anlage muss von einem qualifizierten Elektriker in Halberstadt durchgeführt und beim Netzbetreiber angemeldet werden. Das gilt auch für die Nachrüstung einer Notstromfunktion. Der Installateur prüft, ob Ihre Hausinstallation den Anforderungen entspricht und nimmt die nötigen Anpassungen vor.

Die Notstromfunktion selbst ist nicht genehmigungspflichtig, aber die technischen Anschlussregeln müssen eingehalten werden. Insbesondere muss sichergestellt sein, dass bei aktiviertem Inselbetrieb kein Strom ins öffentliche Netz fließt. Moderne Wechselrichter erfüllen diese Anforderungen automatisch.

Wichtig ist auch die Dokumentation. Halten Sie fest, welche Stromkreise im Notfall versorgt werden und wie die Umschaltung erfolgt. Im Ernstfall sollten alle Haushaltsmitglieder wissen, wo sich die Notstromversorgung aktivieren lässt und welche Geräte angeschlossen sind.

Fazit: Sicherheit hat ihren Preis

Eine PV-Anlage mit Notstrom nachrüsten bedeutet Investition und Planung, schafft aber echte Unabhängigkeit. Ob sich die Kosten lohnen, hängt von Ihrer persönlichen Risikoeinschätzung und den örtlichen Gegebenheiten ab. Für Haushalte mit besonderen Anforderungen oder in Regionen mit anfälligerer Infrastruktur ist eine Notstromfunktion eine sinnvolle Absicherung.

Mit über 2.000 realisierten Anlagen und langjähriger Erfahrung begleiten wir Sie von der Planung bis zur Inbetriebnahme Ihrer notstromfähigen Solaranlage. Sprechen Sie uns an und machen Sie Ihr Zuhause krisensicher.

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